Allgemeine Fragen
Das Coronavirus SARS-CoV-2 ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Hauptübertragungsweg ist die direkte Tröpfcheninfektion. Dies kann direkt über die Schleimhäute der Atemwege geschehen oder auch indirekt über Hände, die dann mit Mund- oder Nasenschleimhaut sowie die Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden.
Als zweiter Infektionsweg kommt das so genannte Aerosol in Betracht. Die ist eine Ansammlung schwebender infektiöser Partikel etwa nach Hustenstoß ohne Maske. Das Aerosol hält sich minutenlang in der Schwebe und kann durch Abstand oder in Räumen mit ausreichender Stoß- Lüftung oder durch motorische Lüfter beseitigt werden. Ob durch letztere allerdings auch die Viruslast im Raum reduziert wird, wurde bisher nicht untersucht.
Schmierinfektionen über Oberflächen sind ebenfalls möglich und erfordern das Händewaschen und/oder die Desinfektion der Fläche.
Mutationen: Inzwischen gibt es, wohl ausgehend von UK, die Mutationsvariante B1.1.7 (Alpha), die nach einer aktuellen Studie in UK um 56% ansteckender sein soll als die Primärvariante. In D geht man davon aus, dass durch die Massnahmen des Lockdowns die Ausbreitung der Mutation hier sehr stark gebremst sein wird. Ob der Biontech-Impfstoff auch diese Mutante abdeckt, ist umstritten.
Inzwischen werden die Mutanten nach dem griechischen Alphabet definiert:
Alpha= britisch,
Beta= Südafrika,
Gamma=brasilianisch,
Delta= indisch. Derzeitig ist Delta bei uns die häufigste Variante und für den Anstieg der Inzidenzen zumeist verantwortlich.
Inzwischen gibt es eine neue Variante aus Südafrika:
Omikron und Subtyp BA 5, diese sollen ansteckender sein als die Vorläufer, aber dabei weniger „schwere Verläufe“ auslösen. Boostern (4. Impfung)soll auch hier einen besseren Impfschutz gewähren.
Der Anstieg von Infektion mit dieser Mutante hat nun auch in Deutschland trotz gewisser Nachweisprobleme erheblich (täglich zwischen 20 und 40%) zugenommen. Man spricht schon von einer fünften Welle.
Derzeit wird davon ausgegangen, dass die so genannte Inkubationszeit nach einer Ansteckung bis zu 7 Tage dauern kann, bis Krankheitszeichen auftreten. Nach überstandener Infektion tritt Immunität ein, deren Dauer jedoch gegenwärtige umstritten ist (Tage bis Monate?).
So erreichen Sie die Hotline des Gesundheitsministeriums
Covid-19-Erkrankung:
Grippe-ähnliche Symptome:
Husten,
Schnupfen,
Halskratzen
Fieber
Riech- und Geschmacksstörungen
Durchfall
Risikogruppen:
Bei einem Teil der Patienten (Älteren >65, Vorerkrankungen wie Herzkreislaufkrankheiten, Diabetes, Übergewicht) kann das Virus einen schweren Verlauf mit Atemproblemen mit typischer Lungenentzündung auslösen. Auch Nervenerkrankungen, Herzmuskelenzündungen und Nierenprobleme sind möglich.
Intensivbehandlung kann dann angebracht sein.
AHA (L) – Regel:
A bstand: mind. 1,5 m
H ygiene: Händewaschen mind. 30 sec. Desinfektion mind. 60 sec.
A temschutzmaske: Mund-Nasen-Bedeckung; kann Infektionsrisiko bis zu 35% senken!
L üftung in den Aufenthaltsräumen Mind. 15 min
Ob die Corona Warn App, die inzwischen verbessert wurde, als Schutz- mechanismus eine Rolle spielen kann, ist derzeit nicht wissenschaftlich belegt! Die bisherigen Erfahrungen sind in dieser Website aufgelistet.
Kein Fingerkontakt mit Mund, Nase, Augen
Husten und Niesen in Armbeuge
Kein Händeschütteln.
Die Corona Warn App auf dem IOS- oder dem Android-Smartphone wurde aufwendig konstruiert und nach erheblichen Beschränkungen durch den Datenschutz freigegeben. Sie wurde inzwischen rund 20 Millionen mal heruntergeladen und wurde als Empfehlung auch in die plakativen Hygienevorschriften (AHA-L-W) aufgenommen.
Die App fordert den Infizierten auf, den positiven Test einzugenen und informiert und warnt dann Nutzer, die mit dem Infizierten Kontakt hatten, und gibt Ratschläge, wie weiter zu verfahren sei (z.B. Testung, Hausarzt, Quarantäne).
Leider liegt die Erfolgsrate, die bisher nicht wissenschaftlich untersucht worden ist, bei etwa 50%. Das ist zu wenig, um etwa die Gesundheitsämter bei der Kontaktverfolgung zu entlasten, was eine der wesentlichen Aufgaben der App ist.
Die Gründe dafür sind vielfältig.
Es waren technische Probleme zu überwinden, die leidlich beseitigt wurden, doch die Affinität der Nutzer zur intensiven Verwendung ist eben nicht hoch. Das liegt auch daran, dass der Meldevorgang viel zu kompliziert ist.
- Der infizierte Nutzer kann, aber muss seinen Zustand nicht eingeben,
- Die Mühe, die er sich machen muss, um die Daten vom Gesundheitsamt zu erhalten, ist groß;
- es gibt die QR-Methode (schnell, sicher),
- den Telefonkontakt mit dem Amt,
- die telefonische Vergabe einer Kennziffer
Da viele Ämter noch per Telefon, Fax oder gar per Post agieren, ist die Übermittlung an den Infizierten alles ander als schnell und sicher.
Dies stellte der Deutschlandfunk fest (Notiz v. 22.10.2020)
Das Labor teilt mittels QR-Code dem Server beim RKI das positive Testergebnis mit. Der Getestete kann dann mithilfe seiner App und dem QR-Code, der ihm beim Test gegeben wurde, ebenfalls auf den RKI-Server zugreifen und das Testergebnis abfragen. Das Problem dabei ist ganz simpel: Noch längst nicht alle Labors haben die Software installiert, um das Testergebnis mittels QR-Code an den RKI-Server zu übertragen. Daher müssen die Getesteten weiterhin bei den Hotlines anrufen. Der Preis für die Software inklusive Installation liegt bei etwas unter 20.000 Euro. Kleinere Laboratorien können das einfach nicht stemmen.
Daher ist die Warn App zwar gut gemeint, aber schlecht gemacht. Selbstverständlich muss man sie laden und nutzen. Denn sie kann sie so wichtig sein.
Jawohl, es ist äußerst sinnvoll, eine Maske über Mund UND Nase zu (Mund-Nasen-Bedeckung, MNB) tragen!
Datenlage: Juli 2023
Derzeit wird das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes MNS (am besten und für Risikogruppen die FFP2-Maske) von allen Fachgesellschaften empfohlen. Bei einer richtig getragenen Maske sinkt das Ansteckungsrisiko auf unter 1%.
Untersuchungen haben ergeben, dass auch die einfache „chirurgische“ Maske dazu beträgt, die Infektionsgefahr bis zu 35% zu mindern. Vergleichsstudien großer Gruppen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass dort wo eine Maskenpflicht vorgeschrieben war, die Zahl der Neuinfektionen deutlich unter der einer Vergleichsgruppe ohne Maskenpflicht lag. Fpr Risikogruppen wird die FFP2-Maske empfohlen. (FFP=filtering face piece).
Die ordnungsgemäße Anlage der Maske oberhalb der Nasenlöcher ist aber Voraussetzung!
Hausarzt oder Gesundheitsamt
1. Sie hatten/haben Kontakt zu einer erkrankten Person, bei der die Infektion mit SARS-CoV-2 bestätigt wurde bzw. Sie haben sich in den zwei Wochen vor Beschwerdebeginn in einem definierten Risikogebiet aufgehalten.
und
2. Sie leiden gleichzeitig unter starken Grippe-Symptomen wie Fieber, Geschmacksverlust, Heiserkeit, Husten oder Atemnot bzw. unspezifischen Allgemeinsymptomen.
Testung:
Durchführung eines SARS-Cov2-Tests (PCR-Test) unmittelbar in öffentlichen Kontaktpunkten, in Praxen, Fieberambulanzen oder Gesundheitsämtern.
Inzwischen gibt es zusätzlich zu den PCR-Tests, die als Referenzmethode gelten (Sicherheit bis 95%), so genannte Antigentests, bei denen die Sicherheit weniger gegeben ist (85%), die aber einfacher zu bestimmen sind und daher auch von Laien ausführbar sind. Diese können dazu dienen, hochinfektiöse Virusträger zu identifizieren oder bei positivem Test eine Sicherheitsquarantäne zu nutzen: 5-7 Tage Isolation, Unterbrechung der Infektionskette.
Ein negativer Test ist nach bisherigen Wissensstand keine Voraussetzung für normale Kontaktbedingungen.
s.a. Testverfahren…
Quarantäne:
Mind. 5 (7) Tage Aufenthalt zuhause. Keine Kontakte
Weiteres Vorgehen telefonisch mit der Arztpraxis oder mit dem Gesundheitsamt abklären. Nicht spontan in Arztpraxen gehen.
116117 als Notrufnummer verwenden.
Gesundheitsempfehlungen bei Auslandsreisen werden vom Auswärtigen Amt (AA) gegeben. Derzeit warnt das Auswärtige Amt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in Risikogebiete im Ausland. Auch Reisen in sogenannte HotSpots im Inland sind nicht zu empfehlen. Es besteht teilweise Beherbergungsverbot bei Einreise aus solchen Hotspots!
Weitere aktuelle Informationen zu der Sicherheitssituation in einzelnen betroffenen Ländern oder Landkreisen sind beim Gesundheitsamt zu erfragen oder auf den Länderseiten des Auswärtigen Amts im Internet einzusehen.
Nach einer überstandenen Infektion (z.B. Grippe, Bronchitis, Pneumonie) reagiert der Organismus mit einer verzögerten Rekonvaleszenz (Erholung), die zur einer Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens vor allem mit Müdigkeit, Antriebsschwäche und anderen Faktoren führt.
Dies ist auch in der Erholungsphase einer überstandenen SARS-Cov2-Infektion der Fall, jedoch bei einem schweren Verlauf mit schwerwiegenderen Symptomen. Man spricht von Long-Covid- oder Post-Covid-Syndrom, wenn die Symptome nach überstandener Infektion auftreten und länger als 4 Wochen anhalten.
An erster Stelle steht dabei (besonders bei Frauen) eine erhebliche Müdigkeit, auch chronisches Fatigue-Syndrom (CFS) genannt. Weiter können psychische Störungen wie etwa Depression oder Gedächtnisstörungen bis hin zu einer Art Demenz. Man diskutiert sogar eine Ähnlichkeit mit dem posttraumatischen Belastungssyndrom PTBS. Luftnot als Folgekrankheit einer durch das Virus geschädigten Lunge soll besonders nach „schweren“ Verläufen auftreten.
Symptome
- Fatigue: Fatigue/Müdigkeit,
- Husten, Keuchen: Husten, pfeifendes Atmen,
- neurologische Beschwerden: Verwirrtheit, Schwindel, Kopfschmerzen, motorische Defizite, sensorische Defizite, Taubheit, Zittern, Konzentrations-, Kognitions- oder Sprachdefizite,
- Gelenk- oder Muskelschmerzen: Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen,
- Hals-Nasen-Ohren(HNO)-Beschwerden: Heiserkeit, Halsschmerzen, laufende Nase,
- Magen-Darm-Beschwerden: Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit,
- Schlafstörung: Schlaflosigkeit, unruhiger Schlaf,
- Belastungsintoleranz: Kurzatmigkeit, verminderte körperliche Leistungsfähigkeit,
- Anzeichen einer Infektion: Schüttelfrost, Fieber, allgemeines Unwohlsein/grippeähnliche Symptome ,
- chemosensorische Defizite: Geruchsstörung, beeinträchtigter Geschmackssinn,
- Schmerzen in der Brust: Schmerzen in der Brust,
- dermatologische Beschwerden: Haarausfall, Hautausschlag, Juckreiz.
Es gibt eine wissenschaftliche Leitlinie (AWMF) zu diesem Thema .
Spezifische Behandlungsmöglichkeiten sind allerdings noch nicht vorhanden.
Es gibt aber inzwischen eine S1-Leitlinie („kann“-LL), die den gegenwärtigen Wissensstand zusammenfasst und betont, dass die Datenlage derzeit insbesondere für eine Behandlung nicht ausreichend ist.
Fragen der Therapie (S. 2)