Oktober 1, 2025
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    Datenbank-Einbindung

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    Technischer Teil der Digitalisierung mit Datenbankeinbindung

    Wie Datenbanken in digitalen Systemen (z. B. im Gesundheitswesen oder in Unternehmen) eingebunden werden.

    1. Datenbankarten

    Für die Einbindung kommen unterschiedliche Datenbanktypen zum Einsatz:

    • Relationale Datenbanken (SQL)
      z. B. MySQL, PostgreSQL, Oracle, Microsoft SQL Server
      → Gut für strukturierte Daten (Patientendaten, Rechnungen, Termine).
    • NoSQL-Datenbanken
      z. B. MongoDB, Cassandra, CouchDB
      → Gut für unstrukturierte Daten (medizinische Bilder, Sensordaten, Textnotizen).
    • Graphdatenbanken
      z. B. Neo4j
      → Ideal, wenn Beziehungen zwischen Daten wichtig sind (z. B. Patienten–Arzt–Medikation).

    2. Architektur zur Einbindung

    Typisch läuft es in mehreren Schichten ab:

    • Datenbank-Schicht (Backend)
      Enthält die eigentliche Datenbank (z. B. PostgreSQL).
      Speicherung von strukturierten & unstrukturierten Daten.
    • Applikations-Schicht (Middleware)
      Ärzte, Pfleger oder Forscher greifen nie direkt auf die Datenbank zu, sondern über eine Anwendung.
      Beispiele: Krankenhausinformationssysteme (KIS), Praxissoftware.
    • Schnittstellen/Integration (APIs)
      Standardisierte Schnittstellen (REST, GraphQL oder SOAP) erlauben den Datenaustausch.
      In der Medizin oft mit Standards wie HL7 oder FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources).
    • Frontend/Benutzeroberfläche
      Web- oder Desktop-Anwendungen, über die Ärzte & Pflegepersonal zugreifen.

    3. Typische Einbindungstechniken

    • ETL-Prozesse (Extract, Transform, Load)
      Daten werden aus unterschiedlichen Quellen (z. B. Labor, Radiologie) extrahiert, ins richtige Format gebracht und in die zentrale Datenbank geladen.
    • Datenbank-Connectoren
      Bibliotheken/Treiber wie ODBC, JDBC, SQLAlchemy (für Python) ermöglichen, dass Anwendungen mit der Datenbank kommunizieren.
    • Microservices
      Moderne Systeme nutzen kleine Dienste, die jeweils eine bestimmte Aufgabe erfüllen (z. B. Patientendaten abrufen). Jeder Service hat oft seine eigene Datenbank.
    • Cloud-Datenbanken
      Datenbanken können auch in der Cloud betrieben werden (z. B. AWS RDS, Azure SQL, Google Cloud BigQuery).
      Vorteil: Skalierbarkeit & hohe Verfügbarkeit.

    4. Sicherheitsaspekte

    Im Gesundheitswesen ist Datenschutz extrem wichtig. Daher braucht man:

    • Verschlüsselung (TLS für Übertragung, AES für gespeicherte Daten)
    • Rollen- und Rechtekonzepte (z. B. Arzt sieht mehr als ein Verwaltungsmitarbeiter)
    • Audit-Trails (jede Änderung wird protokolliert)
    • Anonymisierung & Pseudonymisierung (für Forschung)

    5. Beispiel – Datenbankeinbindung in einem KIS

    Ein Krankenhausinformationssystem könnte so aussehen:

    1. Arzt schreibt Diagnose → Eingabe im Frontend.
    2. Middleware validiert die Daten und nutzt eine API (FHIR) zur Speicherung.
    3. Daten werden in einer relationalen Datenbank gespeichert.
    4. Forschungsabteilung erhält über ein Data-Warehouse (ETL) anonymisierte Daten.
    5. KI-Systeme greifen auf strukturierte Daten (z. B. Laborwerte) und unstrukturierte Daten (z. B. MRT-Bilder) zu.

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