Einen wesentlichen Faktor in der Trainingsdokumentation könnte die ePa, also die elektronische Patientenakte, darstellen. Hier könnten Trainingsergebnisse , wie sie in der Datenbank oder der Tabelle erstellbar sind, von Hand oder automatisch eingegeben, ihren Platz finden.
So kann der Gruppenarzt und der behandelnde Arzt jederzeit auf Trainingsergebnisse und Resultate der Herzgruppenarbeit zurückgreifen. Dabei muss aber der Datenschutz des betroffenen Patienten unbedingt und unmittelbar gesichert sein.
Hier folgen Einzelheiten zur ePa-Nutzung.
1. Kontinuität der Behandlung
Rehabilitation ist ein Prozess, der häufig nach einem Krankenhausaufenthalt (z. B. nach Herzinfarkt, Schlaganfall oder Operation) beginnt und sich über Wochen bis Monate erstreckt.
- Mit der ePA können die relevanten Vorbefunde – Laborwerte, Diagnosen, Bildbefunde, OP-Berichte, Medikation – schnell und vollständig an die Reha-Einrichtung übermittelt werden.
- Dies reduziert Doppeluntersuchungen und verhindert, dass wichtige Informationen verloren gehen.
2. Transparenz für Patientinnen und Patienten
Die ePA ist so konzipiert, dass die Patientinnen selbst bestimmen, wer Zugriff hat.
- Sie können sehen, welche Informationen ihre Reha-Ärzte nutzen.
- Gleichzeitig können sie selbst Dokumente hinzufügen (z. B. Befunde von niedergelassenen Ärztinnen oder eigene Gesundheitsdaten wie Blutdruck- oder Bewegungstagebuch).
- Dies fördert die Eigenverantwortung und das aktive Mitgestalten der Reha.
3. Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Rehabilitation umfasst meist ein Team: Ärztinnen, Physiotherapeutinnen, Psychologinnen, Ernährungsberater, Sozialarbeiter.
- Mit einer gut geführten ePA haben alle denselben Informationsstand.
- Ein Beispiel aus der Kardiologie: Die Medikation nach einem Herzinfarkt muss exakt dokumentiert sein, damit Physiotherapie und Bewegungstherapie optimal angepasst werden können.
4. Langfristige Nachsorge
Nach der stationären oder ambulanten Reha folgt meist eine längere Phase der Nachsorge („Reha-Nachsorge“, Disease-Management-Programme, Herzgruppen).
- Über die ePA kann der Hausarzt oder Kardiologe unkompliziert auf die Reha-Befunde zugreifen.
- Dies erleichtert die Anschlussbehandlung und hilft, Komplikationen oder Rückfälle früh zu erkennen.
5. Qualitätssicherung und Forschung
Langfristig kann die ePA auch helfen, Daten strukturiert zu erfassen (z. B. Funktionsverbesserung, Rückkehr in den Beruf, Rezidivraten).
- Diese Daten sind anonymisiert wichtig für die Weiterentwicklung von Reha-Konzepten.
- Zugleich lassen sich Versorgungslücken schneller erkennen.
6. Grenzen und Herausforderungen
- Datenschutz und Akzeptanz: Viele Patientinnen sind skeptisch, wer Zugriff erhält. Die ePA setzt auf Einwilligung, aber das Vertrauen muss wachsen.
- Technische Umsetzung: Noch nutzen nicht alle Reha-Einrichtungen die ePA konsequent. Die Interoperabilität der IT-Systeme ist teilweise eingeschränkt.
- Digitaler Kompetenzbedarf: Gerade ältere Patientinnen und Patienten brauchen Unterstützung beim Umgang mit Apps und Zugriffsfreigaben.
✅ Fazit:
Die elektronische Patientenakte kann die Rehabilitation deutlich verbessern, indem sie Informationslücken schließt, die Zusammenarbeit erleichtert und die Eigenverantwortung der Patientinnen stärkt. Damit ihr Potenzial voll ausgeschöpft wird, müssen jedoch noch technische Hürden, Datenschutzfragen und Akzeptanzprobleme überwunden werden.